Um den Erfolg eines Unternehmens zu messen kommt uns meistens als erstes der Profit, sprich der Gewinn, in den Sinn. Aber ist das wirklich die beste Kennzahl, um zu messen wie gut es im Unternehmen läuft?
Der Gewinn errechnet sich, indem man die Ausgaben von den Einnahmen abzieht. Buchhalterisch wäre es Ertrag minus Aufwand und darin würden neben Zahlungen auch Dinge wie Abschreibungen oder Zuführungen zu Rückstellungen berücksichtigt, aber so tief brauchen wir an dieser Stelle nicht ins Detail zu gehen.
Gewinn = Einnahmen - Ausgaben
Der Gewinn ist vor allem als Steuergrundlage für das Finanzamt relevant. Auf seiner Grundlage wird berechnet, wie viel Steuern ein Unternehmen zahlen muss. Deshalb wird auch eher versucht den Gewinn möglichst klein zu rechnen. Für die interne Messung der Performance ist der Gewinn als Kennzahl jedoch eher zweitrangig.
Vielleicht wäre also die Rendite eine bessere Kennzahl. Sie ist aussagekräftiger als der Gewinn, weil sie ihn in Relation zum dafür eingesetzten Kapital setzt. Wie viel musstest du oder eben das Unternehmen investieren, um diesen Gewinn zu erreichen.
Rendite = Gewinn / Kapital
Die Rendite sagt damit aus, wie effizient und wirtschaftlich du das Kapital investiert hast. Wie gut war dein Investment? Denn ist es natürlich leichter mit 10 Mio. € einen Gewinn von 1 Mio. € zu erreichen als mit nur 1 Mio. € Investment. Jedoch wäre mit weniger Kapitaleinsatz die Rendite höher und damit dein Investment besser. Damit sagt sie auch etwas über die Performance des Unternehmens aus. Denn wenn das Kapital ins Unternehmen investiert wurde und damit ein ordentlicher Gewinn und eine gute Rendite erwirtschaftet werden konnte, muss das Unternehmen an sich gut gewirtschaftet haben. Die Rendite ist also schon deutlich besser zur Beurteilung der Leistung des Unternehmens geeignet.
Schauen wir uns nun noch den Cashflow als Kennzahl an. Auch dieser wird oft im Zusammenhang mit der Beurteilung eines Unternehmens genannt. Der Cashflow stellt den tatsächlichen Zahlungsfluss dar. Berechnet wird der Cashlow, indem von den Einzahlungen die Auszahlungen abgezogen werden. Wenn die Einzahlungen größer sind, ist der Cashflow positiv. Wenn nicht, ist er negativ.
Cashflow = Einzahlungen - Auszahlungen
Der Cashflow zeigt damit die Menge an Zahlungsmitteln an, über die ein Unternehmen verfügt und lässt Rückschlüsse auf die Zahlungsfähigkeit zu. Er ist eine der wichtigsten Kennzahlen zur Beurteilung der Liquidität für ein Unternehmen. Ohne ausreichende Liquidität ist ein Unternehmen insolvent und es droht die Aufgabe des Betriebes. Somit zeigt der Cashflow nicht nur die Performance des Unternehmen anhand von Zahlungen an, sondern zeigt auch die Wahrscheinlichkeit des wirtschaftlichen Überlebens.
Welche Kennzahl davon ist nun die beste oder die wichtigste? Wenn ich dazu eine Rangfolge aufstellen müsste, würde diese folgendermaßen aussehen:
Cashflow - sollte immer im Auge behalten werden, sichert das finanzielle Überleben
Rendite - wie gut wurde das Kapital eingesetzt, Überprüfung des Investments
Gewinn - Grundlage für die Besteuerung, gesetzliche Pflicht zur Ermittlung
Du kannst dir diese Zusammenhänge auch als Video auf unserem YouTube Channel oder unserem Podcast anhören (Folge kommt Anfang Dezember 2024). Bei Fragen dazu melde dich gerne bei uns.